Gesprächskreis „Seelsorge und Behinderung“

Das dritte Treffen von Geschwistern mit Behinderungen, Angehörigen und Unterstützern fand am 20.08. 2016 in der Gemeinde Braunschweig statt. An dieser Stelle herzlichen Dank für die tatkräftige Unterstützung von der Gemeinde.

In kurzer Zeit entwickelte sich ein reger Gesprächsaustausch zu den Möglichkeiten Geschwister mit Handicap in den Gemeinden mehr zu integrieren und Barrieren abzubauen. Die möglichst umfängliche Teilhabe an den Gottesdiensten, Musik- und Gemeinschafts-aktivitäten ist weiterhin Maßstab für gelebte Inklusion.
Für Geschwister mit Lernschwierigkeiten, Einschränkungen der Konzentrationsfähigkeit bzw. Demenzerkrankungen gab es Überlegungen, wie man Gottesdienste so gestalten kann, dass keine Überforderung entsteht.

Gottesdienste für Hörgeschädigte

... in klarer und einfacher Sprache bieten hier eine Möglichkeit und werden von hörenden Geschwistern oft als intensiv erlebt.
Wiederholt wurden die baulichen Barrieren angesprochen. Beispielsweise können Rollstuhlfahrer nicht im höhergelegenen Kirchenschiff am Gottesdienst teilnehmen.
Die Finanzierung von Fahrstühlen ist ein Herzenswunsch vieler Geschwister, stellt unsere Kirche aber vor große finanzielle Herausforderungen.
Teilnehmer berichteten aber auch davon, wie mit persönlichem Engagement und manchmal kleinen Veränderungen viel Positives bewirkt werden kann.

Weniger Barrieren

In der Gemeinde Burgdorf wurde z.B. eine behindertengerechte Toilette eingebaut. Viele helfende Hände aus der Gemeinde waren dort im Einsatz – ein toller Erfolg. Außerdem wurden für das Kaffeetrinken nach dem Gottesdienst niedrige Bistrotische angeschafft, sodass Geschwister im Rollstuhl ihre Kaffeetasse abstellen können und Gespräche auf Augenhöhe möglich sind.
 

„Verschieden ist normal“

Bei der Jugend des Bezirks Hildesheim ist Inklusion nicht nur Theorie, sondern gelebte Praxis. Sie ist ein gutes Beispiel für christliches Miteinander. Durch ihre Offenheit und individuelle Unterstützung können auch Jugendliche mit Handicap an den Jugendfreizeiten und Choraktivitäten teilnehmen. Dies erfordert Toleranz und gegenseitiges Verständnis. Das Bewusstsein Teil einer tollen Gemeinschaft zu sein, stärkt in hohem Maß das Selbst-wertgefühl der betroffenen Geschwister und schafft eine gemeinsame Identität. Der absolute Höhepunkt für die jungen Geschwister war das Mitwirken beim Konzert für unseren Bezirksapostel Klingler mit dem Stammapostel in der Stadthalle Hannover.

Informationen im Internet
Der Internetauftritt ist nach dem Zusammenschluss der Gebietskirchen völlig neu gestaltet. Die Informationen zum Thema „Kirchenmitglieder mit Behinderung“ müssen noch ausgebaut werden. Es fehlen unter anderem Kontaktdaten der Ansprechpartner:

  • Bezirk Hannover Süd-West: Diakon Andreas Rewald
  • Bezirk Hannover Nord-Ost: Schwester Renate Lütge
  • Bezirk Braunschweig: Schwester Renate Lütge
  • Bezirk Hildesheim: Bezirksevangelist Siegfried Falk
  • Bezirk Wolfenbüttel: Priester Uwe Eggers
  • Bezirk Göttingen: Priester Uwe Eggers

Ausblick
Das nächste Treffen des Gesprächskreises wird im Frühjahr 2017 stattfinden. Termin- und Veranstaltungsort wird rechtzeitig in den Gemeinden bekannt gegeben und auch über die Gebietskirchen-Info kommuniziert.